Samstag, 18. Juli 2009

Logbuch Nr. 15 "Die Heiler - der Film" - Verflixte Technik.

Bei den ersten beiden Interviewterminen im Kölner Raum hatte ich es als visuell orientierter Mensch relativ leicht, mir die Vornamen merken zu können.

Es war sozusagen ein Heimspiel, heißt doch eine meiner Schwestern genau so: "Karin". Nach relativ freier, rund 6-stündiger Fahrt in Pulheim bei meinen Schwiegereltern am Mittwoch, den 15.07.2009 angekommen - unserem Stammquartier für die nächsten 2 Wochen - ging es recht früh ins Bett. Obwohl ziemlich groggy, ließ mich ein zu weiches Kopfkissen (eigentlich bestand das Kissen nur aus dem Bezug) nicht einschlafen.

Da alle bereits im Bett lagen und ich mich in der Wäschekammer meiner Schwiegermutter nicht auskannte, übte ich mich in Daunenfedern-Verzicht.So war ich bereits am nächsten Morgen sehr, sehr früh auf und weckte alle mit der Inbetriebnahme der Kaffeemaschine. Nachdem ich so alle Hausbewohner "unfreiwillig" aus dem Schlaf gerissen hatte, ging es nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Morgensonnenterasse bei strahlendem Sonnenschein auf die seit jahrzehnten bestehende Dauerbaustelle des Kölner Autobahnrings in das idyllische Bonner Vorörtchen Röttgen.

Dort hatten wir uns für zehn Uhr in der Andreas Hermes Akademie mit Karin Henseler verabredet. Die Geschäftsleitung erwartete uns bereits und hatte einen großen Konferenzraum für uns reserviert. Draußen an der Türe war sogar ein Schild angebracht.
"Fernsehaufnahmen".
Alles wurde aufgebaut.

Die von der Akademie bereits liebevoll aufgebaute Fernsehstudio-Athmosphäre mit Motiv-Stellwand erwies sich als ungeeignet, da mir zu unruhig. Scheinwerfer, Kameras, Ton-Equipement - alles wurde durchgetestet.

Und - ein erstes leichtes Unbehagen stellte sich bei mir ein. Was noch 3 Tage vorher bei Horst Krohne funktionierte, wollte nicht mehr. Egal, welches der vier Mikrofone ich in einer der drei Kameras steckte. Über den Kopfhörer war immer ein Brummen zu hören. Es wurde das Deckenlicht ausgemacht, dann wurde es ohne meine Studiolampen getestet, dann Karin Henseler selbst auf Hochspannung überprüft. Sie gab ja zu, sehr nervös wegen des Interviews zu sein, meinte aber, dass sie ihre Energien im Griff hätte. Mir lief mittlerweile der Schweiß aus allen Poren. Das fängt ja gut an.

Meine Frau Gabriele war jedoch der Fels in der Brandung. Sie strahlte eine unerschütterliche Ruhe aus.Dann drehen wir eben mit den eingebauten Mikrofonen. Nebengeräusche kann man ja am Schnittkomputer bearbeiten.

So lief dann das Interview mit 2 Kameras ab.Karin Henseler entpuppte sich als absoluter Profi vor der Kamera. Mit leiser, tiefsinnlicher Stimme erzählte sie in bewegten Bildern ihre Kindheit und das Festellen ihrer Hellsichtigkeit bis hin zu ihrer heutigen Tätigkeit als Mediale Beraterin. Das war alles wunderbar und wir hatten Tränen in den Augen. Ich vor allem wegen ihrer sehr leisen Stimme, die mich nötigte, den Mikrofon-Pegel weiter aufzudrehen, was wiederum zur Folge hatte, dass man jeden Fliegenfurz hörte.

Zudem hatten eine Seminargruppe von Jugendlichen wohl gerade eine längere Pause, die sie sich draußen vor unserem Raum mit Ballspielen vertrieb. Das harte Aufschlagen der Bälle wurde durch die Kopfhörer zu meinen Ohren in brutal lauten Geräuschen übertragen. Nach diesem wunderbaren, jedoch auch sehr langen Interview von fast 90 Minuten machte ich noch eine Bildkontrolle der Kameras. Und der nächste Schreck setzte sich siedendheiß auf meine Glieder.

Eine der beiden Kameras, die das Hauptstandbild (Portrait) liefern sollte, hatte sowohl regelmäßige Tonaussetzer als auch zersetzte sich immer wieder das Bild in seine Pixelbestandteile auf. Ich schwöre, alle drei Profi-Kameras von Sony hatte ich vorher noch zur Komplett-Überprüfung an eine Spezialwerkstatt geschickt und vorsorglich angeordnet, alle Verschleißteile auszutauschen.

Ich machte nun das einzig Vernünftige in dieser Situation. Dreimal tief durchatmen und erst mal Mittagspause. Die Akademie lud uns auf Kosten des Hauses dazu ein. Sehr großzügig.

Während des Mittagessens und einer guten, starken Tasse Espresso, kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich noch ein Funk-Mikrofon dabei habe. Ich arbeite nicht so gerne damit, da es dabei manchmal Aussetzer oder kleine Plopp-Geräusche gibt, wenn irgendwie der Funk gestört oder überlagert ist. Aufgrund dieser Erfahrung hatte ich daran gar nicht gedacht.Die sich als wirklich defekt erwiesene Sony 2000 wurde eingepackt.

Ich steckte also den Funkempänger an die andere, funktionierende Kamera Sony 1000, Karin Henseler wurde mit dem Funkmikro verdrahtet, der Sender eingeschaltet - und - oh welche ein Wunder - kein Brummen zu hören. Karin's guturale, tiefe Stimme kam jetzt grandios über das kleine Ansteckmikrofon an. Meine Lauscher waren hoch entzückt. Nun wurde nochmal das ganze Interview wiederholt, das jetzt noch besser und straffer ablief als beim ersten Male. Ich verzichtet auf das Mitlaufenlassen einer weiteren Kamera (der dritten Kamera, ebenfalls eine Sony 1000) und veränderte nur während der Sprechpausen bzw. der Interviewfragen den Bildauschnitt, indem ich entsprechend zoomte.

Zum Schluß waren wir zufrieden und überglücklich, dass jetzt doch noch alles gut abgelaufen war. Entspannt setzten wir uns dann alle zusammen mit der Geschäftsführungs-Assistentin Gabriele Gruber, die uns den ganzen Tag über so aufmerksam und professionell betreut hatte, in den überaus reizvollen Innenhof der Akademie.

Den Tag liessen wir mit einer guten Tasse Kaffee und vielen spannenden Geschichten ausklingen und wir fuhren zufrieden und glücklich zurück in unser Hauptquartier. Es wurden noch die Tagesnotizen gemacht, die Batterien aufgeladen, alles sortiert und beschriftet und für den nächsten Tag vorbereitet.

Denn am nächsten Tag, dem Freitag, den 17.07.2009, sollte es eine Stunde früher losgehen ohne Frühstück bei den Schwiegereltern, denn wir waren bereits zum Brunch und Warm Up bei Karin Ebbing nach Korschenbroich eingeladen.

Aber diese wundervolle Begegnung mit einem sehr aussergewöhnlichen, liebevollen Menschen erzähle ich im Logbuch Nr. 16.

Herzlichst Euer Wolfgang

1 Kommentar:

  1. ICH KENNE FRAU HENSELER SEIT ÜBER 20 JAHREN, KANN DAZU NUR SAGEN SIE IST EIN ENGEL HIER AUF ERDEN NUR OHNE FLÜGEL ,-)UNBESCHREIBLICH. ICH DANKE IHR FÜR ALLES.

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